Montag, 29. November 2021

Mitteilung der GLP Fraktion zur Gemeinderatssitzung vom 29.11.2021

Erklärung von GR Pierre Rappazzo anlässlich der Gemeinderatssitzung vom 29.11.2021 zur Antwort auf die Interpellation der FDP/GLP-Fraktion, vom 3. Dezember 2020, zum Problem der "ungebremsten Kostenentwicklung im Bereich Primarschulen in Wädenswil".

Antwort zur Interpellation (Pdf)

 

Vielen Dank für die Beantwortung von unserer Interpellation.

 

Man sieht die Kosten pro Schüler sind in den letzten 10 Jahre stetig gewachsen.

Ein kleiner Teil des Kostenwachstums wird der Fusion mit Hütten und Schönenberg zugeschrieben. Eigentlich hätte diese doch zu Synergien und somit Kostensenkungen führen sollen?

Die Hauptursache von der Kostensteigerung ist hingegen und deutlich die Zunahme der integrativen Sonderschulung. Da gilt es genauer hinzuschauen. Diese haben um 238% zugenommen. Ein lapidares «das überrascht uns nicht», genügt der GLP/FDP Fraktion nicht. Eine Führungskraft muss seine Hauptbaustelle aus dem FF erklären können. Dass dies nicht schon in der Interpellation der Fall ist, ist störend. Wir erwarten, dass die zuständige Stadträtin den grossen Mehraufwand bei der integrativen Sonderschulung in ihrer Erläuterung erklärt.

Mit keinem Wort sind die hohen Kosten für «Liegenschaften» erläutert. Diese sind gegenüber den Vergleichsgemeinden deutlich höher. Da wäre es schön mehr zu erfahren? Hat es allenfalls mit der Umstellung auf HRM2 oder der Fusion zu tun? Der Kostensprung im 2019 sticht auf jeden Fall ins Auge.  Gerne erwartet die FDP/GLP Fraktion die Erläuterungen vom Stadtrat.

Die höheren Kosten bei schulischen Tagesbetreuung sind im 2020 wohl zu einem grösseren Teil der Corona Situation und den damit einhergehenden Leerläufen geschuldet. Die PSW ist im Gegensatz zur OSW blind in den ersten Lockdown gestolpert und hat dann relativ lange gebraucht sich zu organisieren. Mein Sohn war damals noch in der PSW, darum habe ich das nahe mitbekommen. Anstatt beim online Unterrichten zu unterstützen, hat die Leitung von der Abteilung Schule und Jugend die Lehrer und Eltern mit Bürokratie überhäuft.

Die Kosten für die Tagesbetreuung liegen an der PSW deutlich über dem Durchschnitt der Referenzgemeinden. Diese haben die Ausgaben auch im Corona Jahr 2020 deutlich besser im Griff gehabt als die PSW und haben die höheren Deckungsbeiträge halten können. Auch da sind die Erklärungen in der Interpellation dürftig, um sich ein fundiertes Bild zu machen und wir würden gerne wissen, warum Wädenswil einen tieferen Deckungsbeitrag als andere Gemeinden hat, und zwar vor und während der Corona Pandemie.

Der Vergleich mit den Referenzgemeinden Affoltern, Regensdorf, Dübendorf, Bülach und Uster zeigt aber auch etwas sehr Spannendes. Etwas das nicht grad auf der Hand liegt, aber die GLP/FDP Fraktion sehr freut. Nämlich dass Uster mit viel Ausländer- und Arbeiteranteil oben ausschwingt. Es scheint als würden sie es gut machen dort. Und die, die schon länger dabei sind wissen, dass die GRPK die Gemeinde Uster als Referenzgemeinde bezüglich NPM besuchte hat. Und die Umsetzung von NPM in Uster Partei übergreifend sehr begrüsst hat. Sollten die Lehrer in Uster auch noch glücklich sein, dann müssen wir nicht mehr lange suchen, sondern abluägä.

 

Einen vorschneller Leistungsabbau wie die Schliessung des Schulhauses Langrüti oder der allenfalls geplanten Schliessung vom Hallenbad Steinacher sehe ich als nicht zielführend. Erst muss man seine Hausaufgaben machen und wissen warum wo welcher Aufwand anfällt und welchen Nutzen man damit hat.

 

Abschliessend kann man sagen: Die Antworten auf die Interpellation bestätigen den von den bürgerglichen Parteien seit Jahren geäusserten Verdacht vom fehlenden Aufwand / Nutzenbewusstseins. Die Interpellation zeigt den Handlungsbedarf in der PSW deutlich auf. Die Schwerpunkte liegen bei der integrativen Sonderschulung, der schulischen Tagesbetreuung und Liegenschaften. Es ist jetzt wichtig, dass die Führung nicht Ängste und Spardruck auf die Lehrerschaft projiziert, sondern dass die zuständige Stadträtin die Hausaufgaben macht, mit Analysieren, Interpretieren, Führen.

Das Lehrpersonal muss mit möglichst wenig Bürokratie mit viel Eigenverantwortung und Entscheidungsspielraum lehren. Dann haben wir motivierte Lehrerinnen und Lehrer und ein gutes Preis-/ Leistungsverhältnis.

Denn wir wissen aus der Forschung, 30% des Lernerfolgs von den Kindern basiert auf einem guten Lehrer/Schüler Verhältnis.